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Wer steht wirklich im Zentrum medizintechnischer Produktentwicklungen?

Wer wagt den Blick in die Klinik?

Eine Kolumne von Julian Rudat

Die MDR ist da – und somit auch die Verpflichtung zum anwendergerechten Design von Medizinprodukten. Die Zweckbestimmung eines Produktes wird nur vollumfänglich erreicht, wenn der Nutzer es auch intuitiv bedienen kann. Aber was brauchen und wollen die Anwender unserer Medizinprodukte überhaupt?

Der Forschungscampus STIMULATE bezieht die klinischen Nutzer von Beginn an in die Entwicklung neuer Innovationen ein. Gemeinsam werden vor Ort Clinical Needs identifiziert und mit den Bedürfnissen anderer klinischer Anwender verglichen. Aus den Erkenntnissen können im Anschluss die Produktanforderungen definiert und im stetigen Austausch optimiert werden.

Anders als der Magdeburger Forschungscampus können viele der 13.000 deutschen Kleinst- und mittelständischen Unternehmen aus der Medizintechnik jedoch nicht auf ein gut ausgebautes klinisches Netzwerk zurückgreifen. Wer Glück hat, kann seine Produktanforderungen auf den Erfahrungen weniger undurchsichtiger Hospitationen sowie dem Feedback einiger Experten aufbauen – eine für alle Anwender gültige Lösung wird dadurch aber nicht impliziert. Ein Großteil der Unternehmen kann jedoch nicht einmal auf diese einfachsten Mittel zurückgreifen: fehlende Kontakte, lange Vorlaufzeiten durch Ethikanträge sowie finanzielle Hürden blockieren jeglichen Zugang in die Klinik.

Die seleon GmbH bietet als Dienstleister für Medizintechnik-Unternehmen Abhilfe. Als Full Service Provider unterstützt das Unternehmen von der Konzeptphase über die Entwicklung bis hin zum Consulting zu Regulatory & Clincial Affairs. Gleich dem Forschungscampus STIMULATE kann seleon bei der Entwicklungsarbeit auf einem großen Netzwerk aus klinischen Partnern bauen. 

Während die zwei Partner bereits im STIMPAC-Prozess Hand in Hand arbeiten und über professionelle Dokumentationsprozesse versuchen, die akademische Forschung „DeviceMed-Ready“ zu gestalten, soll nun auch weiteren Herstellern der Einblick in den medizinischen Alltag erleichtert werden. Gemeinsam mit dem Magdeburger Spin-Off mediMESH können die klinische Umfeldanalyse sowie zugehörige Kommunikationsprozesse über digitale Hospitationen jedem Medizinprodukthersteller zu jeder Zeit zugänglich gemacht werden.

Die Pandemie hat gezeigt: Auch die Branche der Medizintechnik muss in rasantem Tempo die Digitalisierung vorantreiben – warum also nicht auch den Produktentwicklungsprozess von Beginn an digital denken?

(Juni 2021)

 

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